Vidya – ich weiß, dass ich nichts weiß
Erkenntisse des Yogas
Vidya ist Sanskrit und heißt Wissen oder Erkenntnis oder Wahrheit. Die Vidyas der Upanishaden (einer der ältesten yogischen Schriften) sind Meditationstechniken, mit denen du zu höherem Wissen gelangst. Auch die Maha Vidyas des Tantras oder die göttliche Gnade, die dich durch die Verehrung Gottes (Bhakti Yoga) zur Erkenntnis führt, sind derartige Methoden aus dem alten Indien.
Altes und neues Wissen
Schon Sokrates war sich über seine Unwissenheit im Klaren. Das vermeintliche Wissen hält bei näherer Untersuchung nicht stand. Wissenschaftliche Erkenntnisse wandeln sich. Was gestern galt, wird heute widerlegt. Was man vor 100 Jahren nicht für möglich gehalten hätte, kann heute erklärt werden. Immer wieder stoßen wir an unsere Grenzen. Also, wie kann dann jemand behaupten, etwas sei wahr?
Die Wissenschaft bestätigt alte Erkenntnisse
Yogische Weise oder auch spirituelle Meisterinnen in allen Kulturen hatten und haben Fähigkeiten, die so mancher als Esoterik oder Science Fiction bezeichnen würde. Erst seit kurzem kann die Wissenschaft mittels Computertomographie bestätigen, wie sich alte Praktiken tatsächlich auswirken. Meditation verändert die Gedankenwellen im Gehirn. Mittels Pranayama (Atemkontrolle) kann ich meinen Herzschlag reduzieren und bis zum Atemstillstand kommen. Die Yogis tauchen in andere Bewusstseinsebenen ein und verwenden Telepathie.
Von der Theorie zur Praxis
Wie kann ich also zur Weisheit gelangen? Yoga sagt: durch Erfahrung! Setze die gehörte Theorie (Erläuterungen, Methoden und Techniken) in Deiner Praxis um und prüfe sie. Wie wirken sie auf Dich? Kannst Du bestätigen, was Du von Weisen in Büchern liest oder von Lehrerinnen hörst? Dieses praktische Wissen prüfst Du dann wieder mit Erkenntnissen großer Meister und so weiter. Vidya umfasst sowohl das theoretische als auch das praktische Wissen – beide Bereiche sind wichtig!
Wissen in meinen Yogastunden
Meine Yogastunden basieren auf dem alten Wissen des Yogas, das ich von meinen Lehrerinnen und Lehrern vermittelt bekommen habe. Ich habe vieles geprüft und mit Freude gebe ich es an meine Schülerinnen und Schüler weiter. Manches habe ich an meine Bedürfnisse angepasst und auch das gebe ich weiter. So entsteht eine Mischung aus Altem und Neuem genährt durch meine Erfahrung.
Bei den aktuellen 10-Wochenkursen bilden den roten Faden die 7 Bhumikas, die 7 Schritte zur Erkenntnis. Vielleicht inspiriert Dich diese stufenweise Herangehensweise aus dem Yoga. Auch beim Yoga-Wochenende im April beziehe ich mich auf einen weisen Yogi, Patanjali, der die 5 Niyamas (Verhaltensregeln für sich selbst, um den Charakter zu bilden) in seinen Yoga Sutren beschrieben hat.
Eine Atemmeditation für die Praxis zu Hause
Sitze aufrecht und bequem.
Entspanne die Beine, Rücken, Schultern, Kiefer.
Lass Deinen Atem ruhig und gleichmäßig fließen.
Dabei atmest Du durch die Nase ein und durch die Nase aus.
Nimm dabei auch die Atempausen wahr.
Einatmen – Pause – Ausatmen – Pause.
Nun atme tief in den Bauch ein – Bauch geht vor.
In der Atempause sammelst Du die Energie im Bauch.
Nun atme entlang der Wirbelsäule nach oben aus.
In der Atempause erfährst Du die Energie im Kopf. Die Energie strahlt über den Scheitel nach oben aus.
Wiederhole das einige Male.
Dann bleibe mit Kevala Kumbhaka – meditativem Atem, wobei sich die Bauchdecke kaum bewegt – in Stille und genieße die Weite im Kopf und um Dich herum. Du fühlst Dich leicht und frei. Was ist wahr? Welche Erkenntnis eröffnet sich Dir?
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