Wohl-Befinden

Versuch einer Definition

Was ist Wohlbefinden? Je nach Zeitalter, Kulturraum und Geisteshaltung finden wir unterschiedliche Erklärungen für den Zustand des Wohlbefindens. Wohlbefinden ist sehr individuell. Wo und wie findest du dein Wohl? Welcher der unten genannten Bereiche fehlt dir für ein gesundes Leben?

Die Gesundheit wird in der Verfassung der WHO (Weltgesundheitsorganisation der UNO) definiert als „ein Zustand von vollständigem physischem, geistigem und sozialem Wohlbefinden, der sich nicht nur durch die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung auszeichnet“. (Quelle: Wikipedia)

Griechische Philosophie (ca. 500 vor unserer Zeitrechnung)

Schmerzen, Erbrechen, Fieber, Wahnsinn usw. sind die Folgen von Disharmonie. Wohlbefinden stellt sich ein, wenn sich Körper und Seele im Gleichgewicht befinden. Gesundheit als Wort gibt es im antiken Griechenland nicht, sondern Harmonie. (Quelle: Richard David Precht, Erkenne die Welt, Band I)

Im yogischen Kontext

Der indische Weise Patanjali erklärte, dass wir durch einen ruhigen Geist in den Zustand der Glückseligkeit gelangen können:

Der Geist wird durch die Entwicklung von Freundlichkeit, Mitgefühl, Heiterkeit und Gleichmut gegenüber Vergnügen, Schmerz, Laster und Tugend klar. Sind die Gedanken zur Ruhe gekommen, wird der Geist transparent wie ein Kristall.

(Quelle: Die Yogaweisheiten des Patanjali, Sukadev Volker Bretz)

Der ursprüngliche Yoga kennt 5 Ausrichtungen der Praxis und empfiehlt entsprechend unterschiedliche Techniken zum Erlangen von Gesundheit:

• Raja Yoga -> Meditation -> ruhiger Geist
• Bhakti Yoga -> Singen, Geschichten, Satsang -> Hingabe und Verehrung des Göttlichen
• Jnana Yoga -> Philosophie, Schriften -> Lebenssinn
• Karma Yoga -> selbstloses Geben -> Liebe zu den Mitmenschen
• Hatha Yoga -> körperliche, energetische Übungen, Ernährung -> gesunder Körper und freier Energiefluss

Wenn ich Yoga praktiziere, beachte ich alle diese Ausrichtungen und in welchem Verhältnis?

Moderne Psychologie

Die Bedürfnisse des Menschen sollen gleich verteilt sein auf

1. Grundbedürfnisse (Körper, Nahrung, Kleidung, Wohnen, Umwelt)
2. Beziehungen
3. Lebens-Anforderungen (Verantwortung, Verpflichtung, Engagement)
4. Spiritualität

Nehmen diese Bereiche ungefähr gleich viel Raum in meinem Leben ein? Zeitlich, finanziell, emotional, mental. Oder gibt es ein Ungleichgewicht?

(Quelle: Florian Palzinsky)

Yogapraxis für mehr Wohlbefinden

Meine Yogastunden orientieren sich an diesen Gesichtspunkten. Wir singen, entspannen, atmen, bewegen unseren Körper, meditieren, gehen mit Inspirationen für den Alltag hinaus. Durch das erhöhte Körperbewusstsein verändern sich unsere Ernährung, der Lebensstil sowie der Umgang mit unseren Mitmenschen und der (Um)Welt. Unser Dasein erhält einen Sinn.

Yoga heißt übersetzt Einheit bzw. Harmonie. In unseren Herbstkursen werden wir neben Körper- und Atemübungen spezielle Entspannungs- und Meditationstechniken kennenlernen, um auf allen Ebenen ausgeglichen leben zu können. Wir praktizieren langsam und achten auf unser Wohlbefinden. Eine Herzensqualität steht im Mittelpunkt jeder Woche. Wer für einige Tage tiefer in die Praxis eintauchen möchte, ist bei den Yogaferien herzlich willkommen.